, Baechler-Hinz Maren

Unternehmen digitalisieren sich - an Alleinerziehende wird nicht gedacht?!

Immer wieder lesen wir in unseren Facebook-Vernetzungsgruppen von verschiedenen Themen rund um das Thema Digitalisierung, oder hören diese in persönlichen Gesprächen.

Von der SBB Junior Karte - welche nur 1 Elternteil auf dem SwissPass installieren konnte - dies ist laut SBB im Oktober 2022 nun behoben.

Die konkrete Information zur Lösung findest Du hier: https://sbbcffffs-community.sbb.ch/t5/Abos-und-Billette/Juniorkarte-auf-SBB-Mobil-App-hinterlegen/m-p/26678

Doch Arztdatenbanken in welchen ebenfalls nur eine Kontaktperson hinterlegt werden kann, Krankenkassen von welchen man nur eine Krankenkassenkarte erhält, der Klapp-App für die Schulkommunikation - in welcher sich nur ein Elternteil registrieren kann oder das Kind krank abmelden - all das existiert weiterhin und macht nicht nur Alleinerziehenden das Leben schwer. Doch es bescheert es, über zwei Haushalte einen zusätzlichen organisatorischen Aufwand oder eben zusätzliches Konfliktpotenzial, in spannungsgeladenen Trennungen.

Seit dem Inkrafttreten der gemeinsamen elterlichen Sorge als Regelfall am 1. Juli. 2014 - hat sich nichts wirklich geändert. 

Man könnte jetzt sagen, dass ist gejammert auf hohem Nivaue, doch!

Von 1.100 000 Haushalten der schweizer Bevölkerung, in denen Kinder bis 25 Jahre leben sind rund 270.000 Haushalte Einelternfamilien (politischer Begriff für Alleinerziehende) oder Fortsetzungsfamilien (Paare die sich aus mindestens einem oder sogar 2 Alleinerziehenden neu gebildet haben). Das bedeutet rund ein EinViertel der heutigen Familienhaushalte ist vom Thema betroffen - leider geben die Statistiken des Bundesamtes für Statistik sehr unterschiedliche Zahlen an. Diese Angaben schwanken zwischen 242.000 Familien - die Spitze liegt bei etwas über 265.000 Haushalten - mal wird unterschieden zwischen Fortsetztungsfamilien und Mal weiss man nicht recht WAS da berücksichtigt wurde.

Tatsache ist, das Personen in der Schweiz nur eine Meldeadresse haben dürfen, das heisst in dieser Statistik ist NUR der Meldehaushalt des Kindes aufgeführt, die tatsächlich Anzahl betroffener Personen liegt also deutlich höher!

Mittlerweile gehen wir von zwischen 400.000 und 450.000 betroffenen Eltern in der Schweiz* aus, welche sich noch aktuell eben mit diesen Herausforderungen herum plagen dürfen. Aber bleiben wir mal bei jedem 4.ten Haushalt mit Kindern unter 25 Jahren welche noch bei einem Elternteil gemeldet sind. Bei 3`870 000 Haushalten gesamt in der Schweiz  bedeutet dies, dass knapp jeder 14.te Haushalt, wenn wir nur von den 264.000 betroffen Eineltern-Haushalten aus der Statistik des Bundes Amtes für Statistik ausgehen. Rechnet man mit der angenommenen Zahl von 400.000, ist dann schon jeder 11.te Haushalt. Wir werden hierzu noch das EKFF -Eidgenössische Kommunikation für Familien Fragen anfragen, ob dort genauere Statistiken Betroffener existieren, gegebenenfalls anfragen, ob eine solche Studie erstellt werden könnte.

Wir fragen uns verwundert, das diese Themen in einer so schnelllebigen und agilen Gesellschaft wie noch nie vergessen gehen, denn auch in diesen Unternehmen arbeiten Alleinerziehende.

Hier noch die Quellenangaben zu den Statistiken, welche zur Recherche der Zahlen dienten:

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/familien/formen-familienleben.html?fbclid=IwAR1c7yysZ6PT97hQmNlULkuuoPiLwIeamii46mVHh0lfgmmbmF4SncAH_kU

https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bevoelkerung/stand-entwicklung/haushalte.html?fbclid=IwAR32jDCUVyW7C5noDS4TgQS6hZ7y60M8iG8vwNdypgGy0a5nu03ruaL2UdY